Richtig Lernen und Arbeiten mit der Pomodoro Technik

Wenn du mit Zeitmanagement und Lerntechniken besser arbeiten oder schneller lernen willst, kann ich dir die Pomodoro Technik sehr ans Herz legen.

Die Pomodoro Technik, eine meiner liebsten Lerntechniken, hilft dir dabei, besser, konzentrierter und schneller zu lernen, was vielleicht im ersten Moment viel zu gut klingt, um wahr zu sein.

Ich selbst nutze diese Lerntechnik seit Monaten und für mich funktioniert sie SO unfassbar gut, dass ich es selber gar nicht glauben kann!

Denn ich HASSE Lernen und ich bin auch extrem schlecht im Lernen.

Wenn ich an stundenlanges Pauken und in den Kopf Quetschen denke, würde ich am liebsten direkt aufräumen (und aus meinem Aufräum-Post weißt du vielleicht, dass ich Aufräumen genauso sehr hasse wie Lernen, vielleicht sogar etwas mehr). Und wenn ich mich dann doch zum Lernen aufraffe, fehlt die Konzentration und die Motivation, es wirklich durchzuziehen.
Genau dabei hilft die Pomodoro Technik, wie gesagt eine Lerntechnik oder besser gesagt, eine Technik zum Zeitmanagement aus den Achzigern von Francesco Cirillo. Im Grunde geht es darum, sich einen bestimmten Zeitraum zum Lernen, zum Arbeiten, für Projekte oder sonst was zu nehmen und sinnvoll einzuteilen.

Wie das genau geht und was du dafür brauchst (nämlich so gut wie nichts :D), erkläre ich dir jetzt.

Vorbereitung für die Pomodoro Technik

Zeitmanagement und Lerntechniken

Du brauchst eine Eieruhr, einen Timer oder – am praktischten – einfach dein Handy. Der Erfinder Cirillo hat einen Küchentimer in Tomatenform verwendet (daher der Name „Pomodoro“), du kannst aber jede Art von Timer verwenden.

Wenn du über eine längere Zeit regelmäßig Lernen oder Arbeiten willst, empfehle ich dir neben Lerntechniken noch einen Lernplan (lässt sich auch zum Arbeitsplan umfunktionieren). Dazu kannst du HIER ein Video von mir anschauen.

Außerdem natürlich deine Arbeitsmaterialien, die du bearbeiten willst. Nimm dir am besten eine ganz bestimmte Menge für die Lerntechnik vor. Etwas, für das du ungefähr 2 Stunden brauchen könntest. Das können Lektionen aus dem Schulbuch sein, deine Steuererklärung, ein Webseitendesign für die Arbeit, ein Bericht, ein Kapitel deines Romans oder alles andere.

Keine Sorge, mit der Zeit bekommst du ein besseres Gefühl dafür, was du in 2 Stunden schaffst.

Schreibmaterialien sind natürlich meistens auch wichtig.
Wichtig für das Zeitmanagement ist, dass du alles bereits vor dir liegen hast. Du solltest während der Pomodoro Technik nicht noch nach Büchern, Unterlagen und so weiter suchen müssen.

Und möglichst wenig Ablenkung in deiner Nähe ist unfassbar von Vorteil. Also Kopfhörer auf gegen Geräusche, Handy lautlos, am besten W-Lan und Mobile Daten austellen, kein Facebook oder andere irrelevanten Seiten auf dem PC öffnen, keine Bücher, kein Essen (Wasser zum Trinken aber auf jeden Fall) und auch sonst möglichst alle Störquellen vermeiden.

Das gilt übrigens für alle Lerntechniken.

Ablauf der Lerntechnik – so geht Zeitmanagement in Sieben Schritten

Lerntechniken und Zeitmanagement

  1. Stell deinen Timer auf 25 Minuten ein.
  2. Arbeite mit voller Konzentration an deiner Aufgabe. 25 Minuten schaffe ich, also schaffst du das garantiert auch!
  3. Falls du dich ablenken lässt, ans Handy gehst, auf Facebook oder so etwas, musst du die Pomodoro-Zeit neu starten. Bestrafung muss sein – und beim nächsten Mal überlegst du doppelt, ob sich der Blick aufs Handy lohnt. 😉
  4. Nach der 25 minütigen Pomodoroeinheit machst du 5 Minuten Pause.
  5. Dann geht die nächste Pomodoroeinheit los, auch wieder 25 Minuten, gefolgt von einer Pause.
  6. Wiederhole das solange, bis du 2 Stunden gearbeitet hast (also 4 Pomodoros).
  7. Nach 4 Pomodoros machst du eine längere Pause, am besten 15 bis 30 Minuten.

Effizienz der Lerntechnik Pomodoro

Lerntechniken und Zeitmanagement

Ich war erst skeptisch gegenüber Lerntechniken, so wie du vielleicht auch. Für mich war Lernen immer mit stundenlangem Büffeln gleichgesetzt.

Auch die Pomodoro Technik wirkt erstmal echt unspektakulär. Gar nicht so anders als das, was man eben sonst so beim Lernen macht. Es gibt aber einige wichtige Unterschiede gegenüber dem Einfach-Drauf-Los-Lernen, auf die du auch wirklich achten musst. Diese kleinen Unterschiede von Lerntechniken zum „normalen“ Lernen machen eben wortwörtlich den Unterschied.
Zunächst sind die 25 Minuten Einheiten eine perfekte Länge, um sich zu konzentrieren.

Man sitzt nicht zu lange stur vorm Schreibtisch, aber hat auch genug Zeit, um sich ein wenig ins Material einzufühlen.

Es kann sein, dass du eine andere Länge brauchst, das kannst du natürlich austesten. Fang aber trotzdem mit 25 Minuten an und schau dann, wie gut das für dich funktioniert.

Noch wichtiger als die Pomodoroeinheit ist die Pause. Denk bitte nicht, dass du die Pause einfach weglassen kannst, damit du mehr Zeit zum Lernen hast und automatisch mehr schaffst. Das ist ein Trugschluss.
Nochmal, die Pause ist wirklich EXTREM WICHTIG!

In dieser Pause machst du etwas anderes als Lernen oder Arbeiten, am besten ein paar Dehnübungen, einen kurzen Spaziergang durch die Wohnung, einfach kurz die Augen schließen, Meditieren, dir fällt schon was entspannendes ein.

Hauptsache du beschäftigst dich nicht mit deiner Aufgabe und klärst ein wenig deinen Kopf.
Pausen, auch kurze, sind super hilfreich für bessere Ergebnisse.

Leider wird das in unserer Gesellschaft meistens ganz anders gesehen – Pausen stehen für Faulheit, oder dass man die Arbeit nicht richtig durch zieht oder zumindest aus dem Arbeitsfluss gezogen wird.

Mach dich von solchen Gedanken frei, die sind nämlich Quatsch.

Klar reisst einen die Pause etwas aus dem Fluss – aber grade das ist das Gute!

Man kann sich danach wieder besser konzentrieren, hat wieder Raum für neue Ideen und kann mit frischer Energie weitermachen.

Viele Studien unterstützen der Wert von Pausen übrigens. Das kannst du auch gern selbst nochmal tiefer recherchieren, wie wichtig Pausen für dein Gehirn, deine Leistungen und dein Wohlbefinden sind, falls du mir nicht glaubst.

Meine persönlichen Tips zum Zeitmanagement mit meinem Liebling unter den Lerntechniken

Eigentlich macht man nach 4 Pomodoroeinheiten (also nach 2 Stunden) eine 15-30 minütige Pause und arbeitet dann weiter.

Ich persönlich höre dann meistens mit der einen speziellen Aufgabe auf, mache entweder erstmal eine wirklich lange Pause (mindestens eine Stunde) zum Kraftschöpfen oder starte mit einer ganz anderen Aufgabe von vorn.

Ich kann einfach nicht lange an einer Sache arbeiten und habe für mich bemerkt, dass mir Abwechslung und lange Pausen langfristig sehr gut tun, auch wenn ich an einem Tag vielleicht weniger schaffe, als ich eigentlich könnte.

Da findest du am besten deinen eigenen Weg, der auf dieser oder anderen Lerntechniken aufbaut.

Manche müssen einfach 6 Stunden am Stück an einer Sache arbeiten, um ein gutes Gefühl zu bekommen. Andere müssen wie ich ihre Aufgaben über einen längeren Zeitraum kontinuierlich bearbeiten. Oder du bist irgendwo in der Mitte?

In den kleinen Pausen sollte man übrigens NICHT ans Handy oder im Internet surfen.

Ich kenne aber diesen Drang, mal eben zu schauen, ob es irgendwas Neues gibt.

Dann mach lieber 2 Minuten eine Handypause und dann 3 Minuten wirklich ohne Geräte, anstatt 5 Minuten lang bucklig über dem Handy zu hocken.

Tief durchatmen, den Blick aus dem Fenster schweifen lassen (klingt doof, wirkt aber Wunder, auch für die Augen) und dann weiter ans Werk!

Video zur Pomodoro Technik


Wenn du diese Lerntechnik, beziehungsweise die Methode zum Zeitmanagement, lieber als Video anschauen willst, hab ich da ganz zufälligerweise bereits ein kleines Video auf Youtube hochgeladen… Zufälle gibt’s! 😀
Schau dir einfach hier an, wie du besser lernen und auch schneller lernen kannst.

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